Wanderausstellung zum Jubiläum des Deutschen Alpenvereins startete in Rostock

Die Rostocker Kletterer Peter Hinske und Maren Ring seilten sich im Rostocker Hof ab. Foto: Pröber

Im Rostocker Hof gründete sich vor 120 Jahren die Sektion Rostock des Deutschen Alpenvereins / Schau vom 5. bis 15. Juni 2019

An der Ostseeküste leben begeisterte Bergfreunde. Rund 1.450 Mitglieder zählt derzeit die Sektion Rostock des Deutschen Alpenvereins (DAV), die in diesem Jahr ein Doppeljubiläum begeht. Der DAV mit ca. 1,2 Millionen Mitgliedern in 356 selbstständigen Sektionen feiert als größter Bergsportverein der Welt sein 150. Gründungsjubiläum. Die Rostocker Sektion kann auf 120 Jahre zurückblicken. Am 3. März 1899 gründeten 29 Norddeutsche unter Vorsitz von Carl Kiesow im Hotel „Rostocker Hof“ ihren Alpenverein.

„Das Doppeljubiläum ist der Grund, die große Wanderausstellung des Deutschen Alpenvereins zuerst in der Hansestadt am historischen Ort zu präsentieren“, sagte Maik Oswald, Sprecher der Rostocker Sektion, zur Eröffnung der Schau am 5. Juni 2019 im Atrium des Rostocker Hofes. Die vom Alpinen Museum München konzipierte Ausstellung informiert bis einschließlich 15. Juni in der Einkaufspassage über den ehrenamtlich geführten Verein, der Wanderer, Sportkletterer, Naturschützer, Hüttenwirte, Skibergsteiger und Kulturliebhaber vereint. „Das gemeinsame Ziel im DAV ist, die einzigartige Bergwelt für kommende Generationen zu erhalten“, sagt Oswald, „naturnah und umweltfreundlich, aus Liebe zu den Bergen.“

Am Eröffnungstag zeigten die Rostocker Kletterer spontan ihre Künste und seilten sich aus luftiger Höhe aus der Kuppel des Einkaufszentrums ab. Maren Ring (30) und Peter Hinske (16) sind ausgebildete Trainer für den Kinder- und Jugendbereich und seit Jahren sehr engagiert im Alpenverein. Regelmäßig fahren sie mit den Kindern zum Klettern in die Gebirge.

Die Mitglieder des Rostocker Vereins genießen nicht nur Freude beim Wandern und Sporttreiben in der Natur. Für sie gehört es dazu, Hütten, Wege und Steige zu pflegen und zu sanieren, um vielen Menschen den Zugang zur Natur zu ermöglichen. „Zudem werben wir in der Bergwelt für die Ostseeküste“, erzählt der Vereinssprecher. Der Strandkorb, der vor der Rostocker-Essener-Hütte in Osttirol aufgestellt wurde oder auch die Rollmops-Verkostungsaktion am Wilden Kaiser im Sommer 2018 kamen gut an. Während der Ausstellung im Rostocker Hof werden Mitglieder der Rostocker Sektion täglich von 15.30 bis 17.00 Uhr an einem Stand über die Vereinsarbeit informieren. Für Interessierte halten sie gute Tipps zur Vorbereitung von Hüttenwanderungen parat.

„Die Geschichte der Rostocker Sektion im Alpenverein ist äußerst spannend und voller Überraschungen“, erklärt Centermanager Heiner Ganz. Auch er wusste nicht, dass sich die Alpenfreunde vor 120 Jahren zur Gründungsveranstaltung im Hotel „Rostocker Hof“ trafen. Im Jahr 1911 beschlossen die Alpenfreunde den Bau einer Rostocker Hütte in der Venedigergruppe der Hohen Tauern in Osttirol. Die Hütte mit 13 Betten und 14 Matratzenlagern wurde am 8. August 1912 eingeweiht. Faszinierend, so Heiner Ganz, sei auch der Fakt, dass ehemalige Rostocker Bürger in Marktheidenfeld (Bayern) die Sektion und Hütte mit dem Namen „Rostock“ während der gesamten DDR-Zeit lebendig hielten.

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